Die Logopädie ist als renommiertes Heilmittel ein fester Bestandteil der medizinischen
Grundversorgung. Logopädinnen und Logopäden untersuchen, beraten und therapieren
Menschen jeden Alters mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen sowie auditiven
Wahrnehmungs-und Verarbeitungsstörungen.
Ziel der logopädischen Behandlung ist die (Wieder-) Herstellung und Bewahrung einer
individuell befriedigenden Kommunikationsfähigkeit.
Eine logopädische Therapie erfolgt auf Verordnung des behandelnden Arztes und wird von
den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Bei privat versicherten Patientinnen und Patienten
übernimmt die entsprechende Krankenkasse die Kosten in unterschiedlichem Umfang.
Die Behandlung findet üblicherweise in den Räumen unserer Praxis für Logopädie in Beckum
statt. Bei entsprechender medizinischer Indikation ist die Therapie auch in Ihrem häuslichen
Umfeld möglich. Der behandelnde Arzt kann hierzu einen Hausbesuch verordnen.
Sprache ist die wichtigste Brücke zwischen den Menschen: Mit ihrer Hilfe werden Gedanken
und Gefühle ausgedrückt und unterschiedlichste Informationen weitergegeben. Wir helfen
Ihnen dabei, die Sprache nach Ihren individuellen Potenzialen bestmöglich für eine
erfolgreiche Kommunikation zu nutzen!
In unserer Praxis für Logopädie beschäftigen wir uns mit den verschiedensten Arten, Ursachen und Ausprägungen von Sprach- und Sprechstörungen.
Dies sind die wichtigsten Einsatzgebiete der Logopädie:
Sprachstörungen:
Unter einer Sprachstörung verstehen wir Probleme mit der gedanklichen Erzeugung von
Sprache. Diese Schwierigkeiten können einzeln oder gemeinsam unterschiedliche
„Sprachmodalitäten“ betreffen:
Bei Kindern handelt es sich in der Regel um Verzögerungen in der Sprachentwicklung, die
durch vielfältige Ursachen hervorgerufen werden können.
Erwachsene leiden zum Beispiel nach Schlaganfällen mit Schädigung der Sprachzentren in
der dominanten, meist linken Hirnhälfte unter einer Sprachstörung. Auch das Lesen und
Schreiben kann in solchen Fällen mit beeinträchtigt sein.
Sprechstörungen:
Menschen, die unter einer Sprechstörung leiden, sind nicht in der Lage, Sprachlaute fließend
und fehlerfrei zu artikulieren. Im Falle von Kindern, bei denen die Erzeugung von Lauten noch fehlerhaft ist, sprechen wir von einer „Dyslalie“: Ein Buchstabe wird noch nicht korrekt
ausgesprochen, z. B. „Tuh“ statt korrekt „Kuh“.
Bei Erwachsenen, die Schwierigkeiten bei der motorisch korrekten Bildung von Lauten haben, handelt es sich dagegen um eine „Dysarthrie“. Die Ursache ist in der Regel in neurologischen
Erkrankungen, beispielsweise nach einem Schlaganfall oder bei Parkinson, zu finden.
Sprach- und Sprechstörungen können bei Kindern und Erwachsenen auch gemeinsam auftreten.
Stimmstörungen:
Bei einer Stimmstörung ist die Leistungsfähigkeit der Stimme eingeschränkt und ihr Klang
verändert. Fachleute sprechen hier von einer „Dysphonie“. Meist sind die Gründe harmlos
und die Stimmstörung bessert sich von selbst wieder. Bei einer Heiserkeit, die länger als
zwei Wochen besteht, sollte jedoch Rat bei einem Arzt gesucht werden. Unterschieden
werden funktionelle und organisch bedingte Dysphonien. Beide können bei Kindern und
Erwachsenen gleichermaßen auftreten.
Schluckstörungen:
Eine Schluckstörung bezeichnet eine Beeinträchtigung des physiologischen Aktes des
Kauens und/oder Schluckens. Je nach Ursache wird zwischen funktionellen und
neurologischen Schluckstörungen unterschieden.
Funktionelle Schluckstörungen werden des Öfteren beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden
festgestellt. Hier liegt ein falsches motorisches Schluckmuster vor, was zur Kieferverformung,
zum Beispiel einem „offenen Biss“, führen kann.
Bei der neurologischen Schluckstörung, auch „Dysphagie“ genannt, kann sowohl die Motorik
als auch die Sensorik beeinträchtigt sein. Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache einer
Dysphagie.
Redeflussstörungen:
Die Redeflussstörung tritt zeitweise und willensunabhängig auf und ist auch als Stottern
bekannt. Dabei werden Wörter, Silben oder Laute unwillkürlich wiederholt („klonisches
Stottern“) und es kann zu Dehnungen kommen („tonisches Stottern“).
Im Verlauf der Sprachentwicklung bei Kindern kommt es häufiger zu einer
entwicklungsbedingt normalen „Redeunflüssigkeit“, die sich in der Regel nach etwa einem
halben Jahr von selbst auflöst.
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS):
Unter einer AVWS werden Höreinschränkungen verstanden, die nicht durch eine Schädigung
oder Erkrankung des Hörorgans selbst verursacht werden. Vielmehr ist die Weiterverarbeitung der gehörten Information beeinträchtigt. Zu den auditiven Teilfunktionen, in denen die Höreinschränkung
bei der AVWS begründet sein kann, zählen
Bei einer Störung der Diskrimination werden zum Beispiel ähnlich klingende Laute oder
Silben (etwa /p/ - /b/ oder /pa/ - /ba/) nicht als unterschiedlich wahrgenommen.